Im Bild ist der Stromlaufplan Auszug für eine Glimmlampenübertragung für abgehenden und ankommenden Verkehr als Auszug dargestellt.
In der Übertragung werden 4 Relais benötigt.
Die Belegung darf nur dann erfolgen, wenn auf der anderen Seite der 1/2. GW über die Ortsverbindungsleitung empfangsbereit ist. Im Ruhezustand liegt das Relais R-I über die Ader-a an der Ader-c im Vollamt.
Erde, Relais-R-I, Kontakt e2, Ader-a, OL, Ader-a, Kontakt b1, Ader-c, zum 1/2 GW
Das Relais-R ist daher im Ruhezustand der Schaltung angezogen.
Mit dem Kontakt r1 ist der Prüfweg für den ankommenden Verkehr vom 1.VW vorbereitet.
Prüft jetzt ein 1.VW auf die Glimmlampenübertragung auf, so ziehen die Relais C und E an. Das Relais-E schließt mit dem Kontakt e1 das Relais-C kurz, es fäll verzögert ab. Vor dem Prüfen werden die 3 Kondensatoren (Elektrolytkondensatoren) aufgeladen.
Sobald das Relais-C anspricht, werden die 3 Kondensatoren an die Ader-b gelegt und entladen sich über die Glimmlampe GL, Glimmlampen haben die Eigenschaft bei einer Spannung von ca. 80 - 150 V zu zünden. Das heißt, der Strom wird durchzulassen. Bei einer niedrigen Spannung sind die Glimmlampen sehr hochohmig. (Mehrere Megaohm). Die Spannung des Belegungsimpulses beträgt ca. 150 V. Dadurch wird das zur Glimmlampe in Reihe geschaltete Relais B angeregt und kann anziehen. Es hält sich über seine zweite Wicklung mit dem Kontakt b1 selbst weiter.
Erde, Kontakt r3, Kontakt c2, Kondensator C1 C2 C3, Kontakt c1, Kontakt r2, Kontakt c3, Ader-b, OL, Ader-b, Glimmlampe, Relais-B, Erde
Der Kontakt b2 legt Erde an die abgehende Ader-c zum 1/2.GW im Vollamt und belegten den Wähler dadurch. Die Sprechadern werden über die Kontakte b3 und b4 durchgeschaltet. Die Kontakte e2 und e3 sind ebenfalls geschlossen und die Verbindung zwischen den Schaltgliedern ist hergestellt.
Nach dem Abfall des Relais-C in der abgehenden Seite, werden die 3 Kondensatoren wieder aufgeladen.
Die Glimmlampe stellt unter der Zündspannung einen sehr hohen Widerstand dar. Die Wahl und Sprechströme werden dadurch nicht gestört.
Nach dem Ende des Gespräches fallen in der STR UE (Stromstoß Übertragung) die Speiserelais A und B ab und leiten dadurch die Auslösung ein. Die ankommende Ader-c wird getrennt, das Relais-R wird stromlos und fällt ab. Das Relais-E ist wegen seiner Abfallverzögerung noch angezogen, daher kann in dieser Zeit das Relais-C nochmals ansprechen.
Spannung, Relais-C-II, Kontakt e4, Kontakt r4, Erde
Die Kondensatorkette wird dadurch wieder kurzzeitig an die Ader-b gelegt, aber in umgekehrter Polarität, es wird dadurch der Auslöseimpuls gegeben.
Erde, Kontakt c1, Kondensator C1 C2 C3, Kontakt c2, Kontakt r3, Kontakt c, Ader-b, OL, Ader-b, Glimmlampe, Relais B-I, Erde
Die Glimmlampe zündet nochmals. Die Stromrichtung ist aber umgekehrt. Das Relais-B wird durch die umgekehrte Polarisation der Spannung abgeworfen. Das Magnetfeld im Relais-B hebt sich dadurch auf. Der Kontakt b2 öffnet die Verbindung der Ader-c zur nächsten Schaltstufe.
Die Verwendung von Glimmlampenübertragungen ist sehr eingeschränkt. Die Reichweite ist nicht besonders groß. Anstelle der Kondensatorkette wurde früher ein großer Stromstoß Transformator verwendet.
In der Beschreibung wurde der Verkehr vom Teilamt zum Vollamt beschrieben, die Glimmlampenübertragung kann auch für die entgegen gesetzte Richtung eingesetzt werden.