Eine Zentralvermittlungsstelle (ZVSt) hatte im Kennzahlweg nur den ZGW im Ursprungsbereich bzw. den HGW im Zielbereich.
Gleichzeitig standen in einer ZVST aber auch alle Vermittlungstechniken der verdeckten HVST, KVST und EVST für den abgehenden Verkehr und auch für den ankommenden Verkehr zur Verfügung.
Die verdeckten KVST am dem Ort einer ZVST hatten wegen des großen Einzugsbereiches eine hohe Teilnehmeranzahl mit einem entsprechenden großen Telefonverkehr.
Für diese Zentralen wurde daher eine besondere Gruppierung mit modifizierten Wahlstufen geschaffen, die als Gassentechnik bezeichnet wurde.
Die an einer ZVST angeschlossenen offenen und verdeckten Ortsnetze führten dabei über die Endvermittlungsleitungen (EL-g) ihren abgehenden Fernverkehr zuerst auf einen Gassenzentralgruppenwähler (GZGW), bevor diese Leitung auf den ZIG weitergeschaltet wurde.
Das hatte den Vorteil, dass die erste Ziffer für die Ziel ZVST bereits an einem vor geschalteten Wähler ausgeschieden wurde und die nachfolgende Leitweg- und Verzoner Technik ausschließlich diesem einen Z-Bereich (Gasse) voll zur Verfügung stand.
Mit Einführung der EVSt Verzonung für den Nahdienst musste auch eine Ursprungserfassung für die Verzonung durchgeführt werden, Das war über die verwendeten zweidrahtigen GZGW nicht möglich.
Alle abgehenden El-g der angeschlossenen offenen EVST mussten daher von der Gassengruppierung umgeschwenkt und direkt auf einen ZIG geführt werden. Nur das verdeckte Ortsnetz am Ort der ZVSt konnte in Gassentechnik bleiben, da es nur einen einzigen Ursprung hatte.
Es ergaben sich daraus folgende Besonderheiten:
- In den Gassen, die zu weiter entfernten ZVST Bereichen führten, ließen sich auch noch ältere Systeme aus der Übergangstechnik mit Richtungswähler 54 und Verzoner einsetzen
- Für die Gassen mit Weitverkehr wurde ein Knotenregister hinter dem ZGW in Gassentechnik (KRgG) eingesetzt; es hatte im Gegensatz zum KRg nur einen zweistelligen Kennziffernspeicher (die erste Ziffer wurde bereits am GZGW verarbeitet)
- Für die Gassen in der Umgebung wurden Knotenregister hinter dem ZGW in Gassentechnik eingesetzt, die auch die 4. Ziffer (E-Ziffer) auswerten konnte. Die Bezeichnung lautete KRgGE Register.
Wegen des vor geschalteten GZGW können mit diesem erweiterten Knotenregister immer vier Ziffern ausgewertet werden
- In der Gasse mit der Nummer 1 musste ein KRgGE mit einem Zusatz für die Rufnummer 010 ausgestattet werden.
- Bei einer Anfrage an den Umwerter setzten die KRgG und KRgGE die nicht eingespeicherte Z-Ziffer automatisch hinzu.
Wegen der relativ geringen Ersparnisse wurde diese Gassengruppierung für neu aufzubauende ZIG Gruppen nicht mehr angewandt.