Vermittlungsämter wurden in der Telekommunikation benötigt, um die Verbindung per Handvermittlung herzustellen.
Die ersten Vermittlungsämter (telephone exchanges) wurden ab dem Jahr 1878 in Nordamerika zur Vermittlung des Telefonverkehrs zwischen den Teilnehmern eines Ortes eingerichtet.
Von der zentralen Vermittlungsstelle aus wurden Leitungen in die Wohnungen oder Geschäfte der Teilnehmer verlegt und mit dem Fernsprechapparat verbunden.
Auf der Zentralstelle, dem Vermittlungsamt, befanden sich die technischen Einrichtungen um beliebige Verbindungen zwischen den Teilnehmerleitungen herstellen zu können.
Die angeschlossenen Teilnehmer konnten sich mit jedem anderen Teilnehmer verbinden lassen und konnten miteinander sprechen. Es gab auch die Möglichkeit, dem Vermittlungsamt Nachrichten (z. B. Telegramme) zur Weiterbeförderung zu übermitteln.
In den Vereinigten Staaten (USA) wurden auch diese Stadt-Fernsprechanlagen durch Privatgesellschaften hergestellt und betrieben.
Ähnliche Vermittlungseinrichtungen entstanden bald darauf auch in London und Paris.
Im Jahr 1880 folgte die deutsche Reichs-Telegrafenverwaltung, welche 1881 in Berlin die erste Vermittlungsstelle eröffnete.
Im Jahr 1885 waren bereits in 58 Städten des Reichspostgebiets Fernsprechanlagen im Betrieb oder in der Ausführungsphase.