 Anordnung der einzelnen Wählstufen und Zusatzeinrichtungen in einer Vermittlungsstelle nach dem System 22
Das Bild zeigt die grundsätzliche Anordnung der einzelnen Schaltungsstufen wird auf dem Bild vereinfacht dargestellt.
Immer 2 Drähte vom Teilnehmer zur Vermittlungsstelle:
- Von jedem Teilnehmer (in unserem Beispiel: 211, 212, 219) führen 2 Leitung a und b zu dem 1. Vorwähler (1.VW).
- Die Leitungen von der Vermittlungsstelle zum Teilnehmer können dabei einige Kilometer lang sein.
- Jeder Teilnehmer hat in der Vermittlungsstelle seinen eigenen 1. Vorwähler.
- Beim Abheben des Hörers beim Teilnehmer wird der 1. VW in der Vermittlungsstelle eingeschaltet.
- Der 1. VW sucht automatisch einen freien 1. Gruppenwähler
Innerhalb der Vermittlungsstellen führen immer 3 Leitungen von Wahlstufe zu Wahlstufe:
- Von dem Drehwähler des 1. VW führen 3 Leitungen a, b und c zu dem 1. Gruppenwähler (1.GW)
- Es sind für 100 Teilnehmer nur 10 Stück 1. GW vorgesehen.
- Der Teilnehmer erhält von dem Gruppenwähler das Amts- oder Wählzeichen.
- Der Teilnehmer kann mit der Nummerwahl beginnen.
- Hier im 1. GW wird die erste Zahl der Rufnummer durch Heben der Schaltarme verarbeitet.
- Nach der ersten Nummer sucht der 1. GW selbständig durch drehen einen freien 2. Gruppenwähler.
- Von dem 1 GW führen bei Ämtern mit mehr als 1000 Teilnehmern die Leitung a, b und c zum 2. Gruppenwähler (2.GW).
- Hier wird die zweite Zahle der Rufnummer durch Heben verarbeitet
- Durch selbständiges drehen sucht der 2. GW einen freien Leitungswähler (LW)
Ausbaustufen:
- Bei Ämtern mit weniger als 1000 Teilnehmern, fällt der 2. GW weg
- die Leitungen a, b, und c gehen vom 1. GW ohne Umwege über den 2. GW direkt zum LW.
Vom 2. GW geht es mit den 3 Leitungen a, b und c weiter zum Leitungswähler LW
- Hier wird die dritte Zahle durch heben
- und die vierte Zahl durch Drehen verarbeitet.
- Wenn der gerufene Teilnehmer frei ist, erhält der rufende Teilnehmer das Freizeichen
- der gerufene erhält den Rufstrom für den Wecker (Telefonklingel)
Vom LW gehen wieder 3 Leitungen a, b und c zum 1. Vorwähler zurück und von dort aus zum rufenden Teilnehmer weiter.
Anzahl der Adern:
- Die Leitung zum Teilnehmer sind immer 2 adrig (a und b)
- innerhalb der Vermittlungsstelle ist die Verbindungsleitung 3 adrig ausgelegt.
- Die Leitung a und b dient als Verbindungsleitung zwischen den Teilnehmern zum Sprechen.
- Die Leitung c wird nur innerhalb der Vermittlungsstelle geführt.
- Aufgaben für die 3. Leitung: prüfen auf Frei oder Besetzt, Gebührenzählung, Auslösung usw.
Gestellreihen:
- Immer 100 Stück 1. VW sind in einem Gestellt eingebaut
- in dem Gestell befinden sich noch die Störungslampen und der Relais Unterbrecher RU sowie die Hauptsicherungen für das Gestell.
- Die 1. GW sind ebenfalls in ein Gestell eingebaut wo sich ebenfalls die Störungslampen befinden
Die 2. GW und LW sind wegen kurzer Leitungsführung oft in einem Gestellt zusammengefasst, diese Gestellt enthält ebenfalls die Störungslampen und weitere gemeinsame Schaltungsteile wie den Langsamunterbrecher.
Störungsanzeigen:
- Die Ausgänge der Störungsleitungen von jedem einzelnen Gestell gehen auf dem zentralen Signalrahmen
- dort werden die Störungen zentral angezeigt
- und bei Bedarf an den Nachtdienst weitergeleitet.
Zentrale Einrichtung:
- Die Ruf- und Signalmaschine (RSM) stellt für die ganze Vermittlungsstelle die Zeichen, wie Wählzeichen, Belegt Zeichen, Freizeichen, den Wechselstrom für den Wecker (Telefonklingel) zur Verfügung.
- Diese wichtige Einrichtung ist immer doppelt vorhanden.
- Ohne RSM ist eine Vermittlungsstelle nicht funktionsfähig.
- Durch die 10. Sek. Schalter Überwachung wird die RSM und die Läuterelais in den LW ständig auf Funktion überwacht.
Stromversorgung:
- Die Amts Batterie mit 60 V Gleichspannung liefert den Strom für die ganze Anlage, auch bei Stromausfall.
- Die Amts Batterie wird durch eine Stromversorgung dauernd geladen. (nicht eingezeichnet)
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