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Kälteeinbruch: Am Anfang des Jahres 1929 gab es einen sehr starken und langen Kälteeinbruch mit starken Raureif und vielen Schneefällen. Das oberirdische Leitungsnetz wurde dadurch an vielen Stellen stark beschädigt. Die bereits weit vorangeschrittene unterirdische Verkabelung half dazu den Fernsprechbetrieb mit Einschränkungen aufrechtzuerhalten.
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Einheitssystem: Die technischen Einrichtungen in den Wählämtern werden vereinheitlicht. Die Ersatzteile werden genormt. Das Einheitssystem Wählsystem 29 wird eingeführt.
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Telefon: Das schwarze Telefon aus Press-Stoff wird eingeführt und wird fast unverändert bis 1961 gebaut.
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Landesweites Gruppengespräch: Es fand die Tagung des Verbandes Deutscher Elektrotechniker in Aachen statt. Die elektrotechnischen Verbände in Den Haag, Wien und Budapest sind durch Fernmeldeleitungen miteinander verbunden. Es war die erste Verbindung einer gemeinsamen Tagung in 4 Ländern nur durch Fernsprechleitungen.
Die Redner sprechen in den vier Städten und diese wird zeitgleich in die anderen Städte übertragen. Die Rede und auch der Beifall und die Zwischenrufe würden einwandfrei übertragen.
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Seekabel: In dem neuen Seekabel zwischen Schweden und Deutschland werden die ersten Trägerfrequenzsysteme im Zweiband Betrieb eingesetzt.
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Telex: Erster größer Einsatz von Start-Stopp Fernschreibern bei der Berliner Polizei mit circa. 300 Fernschreibern und einer eigenen Handvermittlung. Zuerst wurden Streifenschreiber, später folgte der Einsatz einer Rundschreibanlage mit 300 Blattschreibern.
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Fernsprechbuch: Im amtlichen Fernsprechbuch durften erstmalig weitere Hinweise zu den Teilnehmern eingetragen werden.
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Zeitzonenzähler: In Bayern wurden die Arbeiten zur Durchführung des vollautomatischen Fernverkehrs mit Hilfe von Zeitzonenzählern fortgeführt. Die Wechselstromwahl wurde ausgedehnt.
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Münzfernsprecher: Ein neuer Münzfernsprecher mit mehreren Münzöffnungen wird für den Ortsverkehr zugelassen. Es erfolgte auch eine versuchsweise Zulassung für den Schnellverkehr, für Einzelgespräche im Fernverkehr und für die Aufgabe von Telegrammen durch den Fernsprecher.
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SA Betrieb: Mit 50,3 % sind mehr als die Hälfte der Hauptanschlüsse an automatischen Vermittlungsstellen angeschlossen.
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Bildtelegraphie: verbreitete sich immer mehr. Berichterstatter können versuchsweise mit tragbaren
Bildtelegraphengeräten Bilder an private Empfänger absetzen.
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Unterlagerungstelegraphie: Die gleichzeitige Übertragung von Fernsprecher Signalen und Telegraphie Signalen gleichzeitig auf einer Leitung wird weiter ausgebaut.
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Siemens: Einführung von Fernschreiber mit Schreibmaschinentastatur (Kombination von Telegraph und Schreibmaschine). Es ist ein elektrischer Springschreiber; keine Synchronisation erforderlich; Eignung für Vermittlungsverkehr (Siemens-Fernschreiber mit Doppelstrom: 400 Zeichen/Min)
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Induktivwahl: Auf abgeriegelten Leitung wird die Induktivwahl für Wahl und Fernwahl eingesetzt. Der erste Einsatz einer Induktiv Wahlrufanlage erfolgte in der Schweiz auf der Toggenburgbahn. Bei der Deutschen Reichbahn wurde im gleichen Jahr die Induktiv Fernwahl eingesetzt. Ab 1934 erfolgte der Großeinsatz im Reichsbahnnetz.
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Entwicklungsbeginn der Geheimfernschreibmaschine Ttyp 52
Patenterteilung im Jahr 1930: Würfelverfahren
* 1932: Fertigung des Typs T52a/b
* 1941: Bauvariante Cäsar als T52c zur Erhöhung der Schlüsselsicherheit (Luftwaffe und Marine ca. 370, Heer ca. 80 Exemplare)
* 1942/43: Bauvarianten T52d,e (erstes "Online"-Schlüsselgerät; *
* nach 1945: Einsatz bei französischen und britischen Streitkräften)
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Fernsehen: Der Rundfunksender Witzleben begann mit ersten regelmäßigen Testsendungen. Die ersten Fernsehbilder wurden von ihm am 8. März zu Testzwecken in das Fernsehlaboratorium der Post übertragen.
Kurz darauf setzte die DRP die erste deutsche Fernseh-Norm fest: Zerlegung des Bildes in 30 Zeilen (= 1.200 Bildpunkte) bei 12,5 Bildwechseln pro Sekunde. Die Norm wurde der technischen Entwicklung angepasst:
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Funkfernsprechen: Das Fernsprechen mit Funk von Deutschland nach Indien wurde über eine Entfernung von 10.950 km eröffnet. Die Gespräche verliefen über Kabel bis nach Amsterdam, von dort ging es per Funk nach Indien weiter.